Aktuelles aus der AG
Lüchow - Dannenberg - Gartow
Großes Foto: Das höchstbenotete Springpferd des Tages war diese Baloutaire PS-Tochter. Hier ist die Stute dem AG-Vorsitzenden Jan Steffen (von links), Bereiterin Katharina Kopp sowie den Richtern Willi Brunckhorst und Elmar Lesch zu sehen.
Foto links: Down Under, Abteilungssiegerin der dreijährigen Springpferde
Foto rechts: Dalwhinnie, Reservesiegerin der vierjährigen Springpferde
Die Schwestern Down Under und Dalwhinnie hatten das Freispringen voll im Griff. Während Down Under mit 26 Punkten die Abteilung der dreijährigen Springpferde gewann, wurde Dalwhinnie mit 26,1 Punkten Reservesiegerin der vierjährigen Springpferde. Beiden Stuten haben dem Hengst Diacontinus zum Vater. Jürgen Kastens hat ihn mit seiner Hannoveraner Prämienstute Sauvignon Blanc, einer Stolzenberg-Tochter, angepaart.
Der Dreijährigen bescheinigte Richter Elmar Lesch „elastische Bewegungen mit viel Abdruck“, die ältere Stute beschrieb sein Kollege Willi Brunckhorst als „eine Athletin, die ihren Körper zu benutzen weiß“.
Es gab nur ein Springpferd, das um 0,3-Punkte höher bewertet wurde als Dalwhinnie. Den Tagessieg des Dannenberger Freispringwettbewerbs trug eine von Lena Thoenies ausgestellte Baloutaire PS-Tochter davon. “Ein auffälliges Pferd, das durch seine Gleichmäßigkeit zu gefallen wusste“, schwärmten die Richter. Das fanden auch die zahlreichen Zuschauer in der Reithalle des Sattelhofs Steffen, die den Auftritt der Braunen mit lautstarkem Applaus quittierten.
Die fünfjährigen Springpferde wurden unter dem Reiter auf dem Springplatz präsentiert. Siegerin mit großem Punkteabstand wurde die Viscount-Tochter Valetta C der Zuchtgemeinschaft (ZG) Carmienke und Tobias. Sie hatte den Freispringwettbewerb im letzten Jahr gewonnen.
Neu war der Freilaufwettbewerb für Dressurpferde. In dieser Abteilung gewann ein Wallach von Shu Fu, der in allen Grundgangarten mit 8,0 Punkten und besser bewertet wurde. Ausstellerin des Fuchses war Morgan Barrows. „Die Idee für diese Abteilung war, die Dressurpferde gebührend zu präsentieren. Schließlich sollte die Veranstaltung auch Vermarktungsmöglichkeit sein“, berichtete Jan Steffen, Vorsitzender der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft der hiesigen drei Pferdezuchtvereine (PZV). Schon im Vorfeld habe die Veröffentlichung der Teilnehmerliste reges Interesse geweckt. Jetzt komme es drauf an, ob man sich einig werde, so Steffen.
Routiniert beurteilten Brunckhorst und Lesch die insgesamt 24 Starter. Beide Richter haben Verkaufs- und Ausbildungsställe in Hollenstedt beziehungsweise Bavendorf. Besonders gut an kam, dass sie sich Zeit nahmen, individuell auf die Tiere einzugehen. Text und Fotos: B. Helmcke – 15. April 2025
Viele Zuschauer kamen, um den in Splietau neu stationierten Hengst Caytens zu sehen. Daniel Riggert präsentierte den Springvererber.
Seit 180 Jahren betreibt das Landgestüt Celle die Deckstation in Splietau. Vier Jahre stand dort in der Zuchtsaison kein Hengst mehr, nun hat der Springvererber Caytens Einzug gehalten. Bei bestem Wetter trafen sich am Sonntagvormittag gut 80 Pferdebegeisterte, um den Cornet Obolensky-Sohn aus einer Stakkato-Mutter in Augenschein zu nehmen.
„Schimmelhengste mit hervorragender Genetik haben in Splietau Tradition“, erinnerte Gestütshauptwärter Eckhart Wrede. Als der neunjährige Hannoveraner an den Zuschauerinnen und Zuschauern vortrabte, führte der Gestütshauptwärter weiter aus: „Caytens hat seinen 14-Tage-Test mit Spitzennoten als Sieger abgeschlossen. Für seine Springanlage erhielt er die 10,0“. Der temperamentvolle Schimmel wurde an der Hand auf dem Gelände hinter der Deckstelle vorgestellt. Hier ist auch der neu gebaute Auslauf entstanden. „Außerdem reite ich den Hengst regelmäßig. Die Idee ist, ihn im Rahmen einer Schaunummer auf einem hiesigen Turnier vorzustellen“, so Wrede.
Heidrun Dammann besitzt bereits einen Caytens-Nachkommen. Er war Reservesieger der Dreijährigen auf dem letzten Dannenberger Freispringwettbewerb und stammt aus der Zucht von Reinhold Josef aus Teichlosen. Klar, dass die Woltersdorferin den Vater ihres Wallachs gerne persönlich kennenlernen wollte. Nach der Vorführung schaute der Hengst zufrieden aus seinem Stallfenster. Er beobachtete die Besucher, die sich an den aufgebauten Tischen über die ersten geborenen Fohlen und anderes austauschten. Seit dem Umbau befindet sich die Hengstbox gegenüber den Ställen für Stuten mit Ausblick auf das angrenzende Gelände.
Eingeladen zur Auftaktveranstaltung der neuen Saison hatte die Arbeitsgemeinschaft (AG) der Pferdezuchtvereine (PZV) Lüchow, Dannenberg und Gartow zusammen mit dem Deckstellenleiter Wrede. Begrüßt wurden die Hannoveraner-Freunde von dem neuen Vorsitzenden des Dannenberger PZV Jan Steffen, der turnusmäßig auch Chef der AG ist. Text und Foto: B. Helmcke – 18. März 2025
Gerhard Goltz (von links) wurde auf der Jahreshauptversammlung des Lüneburger Bezirksverbands für seine erfolgreiche Sportpferdezucht ausgezeichnet. Zu den ersten Gratulanten gehörte der neu gewählte stellvertretende Vorsitzende des Bezirksverbands Jan Steffen.
Hinter Gerhard Goltz liegt ein erfolgreiches Jahr. Erst gewinnt sein Diathletico-Fohlen die Gesamtschau in Lüchow und gleich darauf das Lüneburger Elitechampionat, Abteilung Springfohlen, in Beedenbostel. Ein Jahr zuvor ist die Mutter des Fohlens Qualita G (G wie Goltz) höchstbenotete Starterin des Dannenberger Freispringwettbewerb. Das sind nur zwei aus einer Reihe von erfolgreichen Pferden aus der Zucht des Seerauers. Seine Stute, die vom Hengst Jura abstammt, hat zwei bis S****-platzierte Nachkommen. Qualita G’s Mutter, eine Levisto-Tochter, toppt das noch: Sie hat einen Nachkommen, der bis S***** platziert ist. Pferde aus Gerhard Goltz‘ Stall sind in fünf verschiedenen Ländern zuhause. Auf der Jahreshauptversammlung (JHV) des Lüneburger Bezirksverbands in Wathlingen wurde das Mitglied des Pferdezuchtvereins (PZV) Lüchow nun dafür mit einem Ehrenpreis in Form einer Trense ausgezeichnet.
Vorher dem Punkt Ehrungen wurde gewählt. Die Delegierten sprachen sich einstimmig für Jan Steffen aus Nebenstedt als neuen stellvertretenden Vorsitzenden aus. Er löst Jürgen Stuhtmann ab, der feierlich verabschiedet wurde. Steffen ist Vorsitzender des Dannenberger PZV und war bereits im Vorstand des Lüneburger Bezirksverbands. Ebenfalls einstimmig als Vorstandsmitglied bestätigt wurde Matthias Vorreier aus Aulosen, Geschäftsführer des Gartower PZV. Eine der nächsten Aufgaben des neu gewählten Vorstands ist die Organisation des Elitechampionats. Das es auch in diesem Jahr wieder stattfinden soll, votierte die Mehrzahl der Delegierten. Text und Foto: B. Helmcke – 18. März 2025
Querelen im Vorstand der AG der drei PZV sorgten für hitzige Diskussionen auf der Jahreshauptversammlung des PZV Lüchow
Thomas Kaiser (von links) ehrte Kathrin Strathusen, Gerhard Goltz, Adolf Schulze, Anke Mertens, Bianca Helmcke und Ulrich Henke für ihre züchterischen Erfolge.
Bis zum Tagesordnungspunkt acht war es eine harmonische, mit vielen Ehrungen bestückte Mitgliederversammlung des Lüchower Pferdezuchtvereins (PZV). Doch als der Vorsitzende Thomas Kaiser die einzelnen züchterischen Veranstaltungen Revue passieren ließ und auf den traditionellen Pferdeverkaufstag im Dezember zu sprechen kam, kipppte die Stimmung und es entbrannte eine hitzige Diskussion. Grund dafür war die Absage dieser zusätzlichen Vermarktungsplattform für hiesige Züchterinnen und Züchter. „Eine bedauerliche Entscheidung, aber wir hatten nur neun angemeldete Pferde, dafür müssen wir den Aufwand nicht betreiben“, erläuterte Kaiser den 39 Anwesenden die Umstände zum Verkaufstag, der seit mittlerweile 38 Jahren ein fester Bestandteil im Kalender sei. Den Entschluss, diesen Tag, der auf dem Sattelhof Steffen in Nebenstedt stattfinden sollte, abzusagen, habe man gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft, welche aus den drei Pferdezuchtvereinen Lüchow, Dannenberg und Gartow besteht, gefasst.
„Es war ein einstimmiger Beschluss mit einer Enthaltung“, betonte Kaiser. Umso mehr habe man sich gewundert, dass Jan Steffen am eigentlichen Verkaufstag ein sogenanntes Open Sales-Wochenende auf seinem Hof veranstaltet habe. „Wir fühlten uns nicht ernst genommen und wären gerne mit ins Boot geholt worden. Jan kann bei sich machen, was er möchte, aber wir fühlten uns ausgegrenzt“, erklärte Kaiser. Einige Züchter äußerten ihren Unmut über die Absage mit der Begründung, dass sie ihre Pferde gerade aufgrund des Verkaufstags schon einige Wochen vorher bei Jan Steffen zur Ausbildung gebracht hätten. Da hätte man sich eventuell wegen des Verkaufstages doch noch einigen können, hieß es aus der Versammlung.
Anscheinend sei die Kommunikation grundsätzlich nicht sehr gut gewesen, denn „es gibt ja immer mehrere Seiten der Medaille“, erklärte eine Züchterin, die ebenfalls ihr Pferd über den Verkaufstag hätte vermarkten wollen und anschließend selbst mit Jan Steffen gesprochen habe. „Es wäre sicher auch gut gewesen, wenn aus allen drei Vereinen die Vorstände heute hier gewesen wären“, räumte sie ein.
Jan Steffen selbst hofft nun, dass die Wogen sich wieder glätten, denn „bei der Beschlussfassung habe ich mich absichtlich enthalten. Allerdings wollte ich meine Kunden nicht auf dem Trockenen sitzen lassen, da sie dafür extra die Pferde bei mir eingestellt hatten, und habe daher dieses Wochenende bei uns initiiert“, erläuterte der Nebenstedter, der vor wenigen Tagen zum Vorsitzenden des PZV Dannenberg gewählt wurde, auf Nachfrage.
Um nun die Vorstände der drei Vereine an einen Tisch zu bekommen, wurde aus der Versammlung angeregt, ein gemeinsames Gespräch mit dem Ehrenvorsitzenden des Lüchower PZV, Fritz von Blottnitz, als Mediator zu führen. Aus gegebenem Anlass sei geplant, zusammen mit dem Freispringwettbewerb im April einen Freilaufwettbewerb und einen Pferdeverkaufstag anzubieten, wie Steffen informiert. „Der Pferdeverkaufstag, der jeweils zwei Wochen vor Weihnachten stattfindet, soll in diesem Jahr aber auch wieder ausgerichtet werden“, ergänzte Steffen.
Insgesamt blickte der Lüchower Verein auf ein züchterisch erfolgreiches Jahr zurück, wie aus den Jahresberichten hervorging. So stellte Familie Kaiser aus Lüsen auf dem 15. Freispringwettbewerb die Siegerstute in der Abteilung der Dreijährigen, vor einem Dreijährigen aus der Zucht von Reinhold Josef aus Teichlosen. Bei den Vierjährigen belegte eine Stute aus der Zucht von Helge Stehr aus Kamerun Platz zwei, dicht gefolgt von einer Stute von Adolf Schulze aus Lüsen. Auf der Fohlenschau sei der Lüchower Verein gut vertreten gewesen. In der Abteilung der springbetonten Hengstfohlen siegte ein Fohlen aus der Zucht von Gerhard Goltz aus Seerau, das auch die Tageshöchstnote erhielt. Die Zuchtgemeinschaft Strathusen aus Meßdorf stellte das Siegerfohlen bei den dressurbetonten Stutfohlen und Uwe Brennenstuhl holte sich mit einem Stutfohlen den Sieg bei den springbetonten Fohlen. Sowohl Goltz als auch Brennenstuhl wurden Erster und Zweiter mit ihren Fohlen auf der Bezirksschau. Einen Zinnbecher für Klassensiegerinnen auf der Stutenschau erhielten Kathrin Strathusen, Ulrich Henke sowie Bianca Helmcke für die Vorstellung ihrer Stutenfamilie. Anke Mertens und Adolf Schulze würdigte Kaiser mit einer Ehrenurkunde für die von ihnen gezogenen Stuten mit einer Prämienanwartschaft.
Geschäftsführerin Bianca Helmcke informierte über insgesamt 106 Züchterinnen und Züchter im PZV mit 109 eingetragenen Stuten. Die Kasse habe im vergangenen Jahr mit 354 Euro ein leichtes Minus zu verzeichnen gehabt und schloss das vergangene Jahr mit einem positiven Kassenstand von insgesamt 5.417 Euro ab. „Wir haben einige Ausflüge gemacht und sind der einzige Verein, der Schauprämien an die Züchterinnen und Züchter auszahlt, die mit ihren Zuchtprodukten die Veranstaltungen besuchen“, erläuterte Helmcke. Text und Foto: A. Beckmann – 13. März 2025
Wechsel beim Pferdezuchtverein Dannenberg: Trapp und Jahncke aus dem Vorstand verabschiedet
Vorstandsmitglieder, Verabschiedete, Redner und Geehrte des Pferdezuchtvereins Dannenberg (von links): Hubertus Trapp, Marc Hermanski, Wilken Treu, Gesine Jahncke, Heino Grabow, Jan Steffen, Vera Rätzmann, Henrika Stolz und Jürgen Kastens.
„Alles hat seine Zeit“, sagte Hubertus Trapp in seiner Abschiedsrede im Hotel Steinhagen. 21 Jahre hat er die Geschicke des Pferdezuchtvereins Dannenberg gelenkt, davon zehn Jahre als Vorsitzender. Ein bisschen wehmütig war der Kähmener schon, als er die Leitung der Versammlung an seinen Nachfolger Jan Steffen abgab. Vielleicht auch weil er zuvor Gesine Jahncke verabschiedet hatte, die nach achtzehn Jahren gemeinsamer Vorstandsarbeit wie Trapp nicht mehr zur Wahl stand. „Auf dich war immer Verlass“, bedankte er sich bei der Bükauerin.
Der neue Vorsitzende Jan Steffen ist Pferdewirtschaftsmeister mit Reit- und Zuchtbetrieb in Nebenstedt. Er war bereits Trapps Stellvertreter, ist zudem im Vorstand des Lüneburger Bezirksverbands und vertritt zukünftig auch die Dannenberger als Delegierter im Verband in Verden/Aller.
Für Gesine Jahncke wählten die Mitglieder den Geschäftsführer Marc Hermanski in den Vorstand, der nun zwei Positionen innehat. Zweiter Vorsitzender des PZV Dannenberg ist ab sofort Heino Grabow. Zusammen mit Hermanski vertritt Grabow die Dannenberger Züchterinnen und Züchter als Delegierter im Bezirksverband Lüneburg. Als Vorstandsmitglied bestätigt wurde Jasmin Deegen-Miest. Damit verkleinert sich das Gremium um eine Person. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt.
Ein letztes Mal erinnerte Trapp die mit 38 Anwesenden gut besuchte Mitgliederversammlung an züchterische Erfolge im zurückliegenden Jahr. Auf dem 15. Freispringwettbewerb stellte die Zuchtgemeinschaft Carmienke & J. Tobias mit der Viscount-Tochter Valetta C die Tagessiegerin. Bronze in der Abteilung der Dreijährigen holte Dalwhinnie von Diacontinus aus der Zucht von Jürgen Kastens. Ebenfalls überzeugen konnten die Dannenberger auf der Stutenschau: Hier ging der Tagessieg an Henrika Stolz und ihre Cavoiro-H-Tochter Cavalida. Züchter der Stute ist Wolfgang Rose-Hotopp. Die Siegerin der Dreijährigen ohne Prüfung wurde die Stute Dalwhinnie. Auf der Lüneburger Bezirksschau errang sie Platz drei. Dannenberger Fohlen brillierten auch in den vier Abteilungen der Fohlenschau. Platz eins bis drei ging in absteigender Reihenfolge an: den Secret Escape-Sohn aus der Zucht von Heike Vieregge, die Vatson Sitte-Tochter, gezogen von Heiko Rumfeld, und die Halleluja-Tochter vom Sattelhof Steffen.
Mit Ehrenurkunden für die von ihnen gezogenen Hannoveraner Prämienanwärterinnen ausgezeichnet wurden Henrika Stolz aus Osterburg, Hermann Dähling aus Dellien und Vera Rätzmann aus Stoetze. Zinnbecher für einen Klassensieg auf der Stutenschau nahmen Heike Vieregge aus Groß Gusborn und Jürgen Kastens aus Splietau entgegen.
Birgit Stute sucht nach einem Pferdebetrieb mit Außenplatz in Wettkampf-Größe. Vierzehn Jungzüchter (JZ) warten darauf, wieder mit dem Training loslegen zu können. Die JZ-Sprecherin aus Breese in der Marsch hofft auf Angebote aus der Region. „Nach Splietau kommt wieder ein Hengst. Der Landstallmeister schickt den Springvererber Caytens zu uns“, so Eckhart Wrede in seinem Deckstellenbericht. Jürgen Stuhtmann berichtete über 30 Jahre Luhmühlener Fohlenauktion. Für den ehemaligen Vorsitzenden der ausrichtenden Arbeitsgemeinschaft (AG) Lüneburg Nord, hatte sich kein Nachfolger gefunden, was zur Auflösung der AG im letzten Jahr führte. Um über die aktuellen Herausforderungen im Hannoveraner Verband zu referieren, war Wilken Treu nach Damnatz gekommen. Der Geschäftsführer und Auktionsleiter des Verbands berichtete über einen rasanten Strukturwandel in der Pferdezucht und lobte das Wir-Gefühl der hiesigen Züchter.
Die Vereinskasse sei gut gefüllt, auch wenn das Jahr 2024 mit einem leichten Minus von 151 Euro abschloss, so Geschäftsführer Marc Hermanski. Die Anzahl aller im PZV Dannenberg organisierten Züchterinnen und Züchter beträgt 96. Die Stutenzahl beläuft sich auf 92.
Text und Foto: B. Helmcke – 7. März 2025
Hannoveraner-Pferde aus hiesiger Zucht gewinnen in Beedenbostel, Medingen und sind begehrt in Celle
Foto oben links: So sieht der Sieger der springbetont gezogenen Fohlen aus. Auf der Bezirksschau erhielt das von Gerhard Goltz gezogene Diathletico-Hengstfohlen die Traumnote 9,0.
Foto oben rechts: Die Caytens-Tochter der ZG Strathusen wurde Reservesiegerin in Beedenbostel. Sie darf den Bezirksverband auf der Verbandsschau in Verden vertreten. Beide Fotos zeigen die Pferde auf hiesigen Schauen.
Fotos unten: Das beste Springfohlen der 50. Fohlenschau auf dem Klosterhof Medingen war der Emperor-Sohn (links) aus dem Stall von Uwe Brennenstuhl. Bei den dressurbetonten Hengstfohlen gewann der Escaneno-Nachkomme (rechts) der ZG Masche/Klopp.
Er war der gefeierte Star der Lüchower Fohlenschau und auch auf der Bezirksschau am Sonntag in Beedenbostel kam keiner an ihm vorbei: Mit 9,0 von maximal 10 Punkten machte das Richtertrio den Diathletico/Qualito I-Sohn aus der Zucht von Gerhard Goltz erst zum Sieger der springbetonten Hengstfohlen und dann zum Springfohlensieger überhaupt. Damit verwies der junge Hengst die Besten der regionalen Schauen auf hintere Plätze. Insgesamt gehören 15 Pferdezuchtvereine (PZV) zum Bezirksverband Lüneburg.
Ebenfalls vordere Ränge belegten drei weitere von der Arbeitsgemeinschaft (AG) der PZV Lüchow, Dannenberg und Gartow ins Rennen geschickte Fohlen. Auf dem zweiten Platz in der Abteilung der springbetonten Stutfohlen landete die von Uwe Brennenstuhl aus Lüchow gezogene Diathletico-Tochter aus einer Perigueux-Mutter. Die Jury bedachte die Schwarzbraune mit der Wertnote 8,25. Platz drei sicherte sich das Element of Crime/Samba Hit I-Fohlen der Zuchtgemeinschaft (ZG) Strathusen aus Meßdorf. Dicht gefolgt von dem Dark Rousseau/Sir Donnerhall-Fohlen auf Platz vier. Züchterin ist Darja Fortstöer aus Dömitz. Beide Fohlen starteten auf dem Lüneburger Elite-Championat in der Abteilung der dressurbetonten Stutfohlen. Ersteres erzielte 8,58, letzteres 8,25 Punkte.
In der Klasse der Springstuten repräsentierten zwei Erstplatzierte der hiesigen Stutenschau die AG: die von Jürgen Kastens aus Splietau gezogene dreijährige Diacontinus/Stolzenberg-Tochter und die vierjährige Caytens/Check In-Tochter der ZG Strathusen. In Beedenbostel konkurrierten beide in derselben Abteilung. Die jüngere Stute erzielte im Freispringen die höchsten Tagesnoten und landete in der Gesamtwertung mit 8,6 Punkten auf Platz drei. Die andere sicherte sich mit einer Gesamtwertung von 8,9 Punkten den Reservesieg. Sie darf Anfang August den Lüneburger Bezirksverband auf der Herwart von der Decken-Schau in Verden vertreten.
Auf der 50. Fohlenschau der Hengststation Klosterhof Medingen Mitte Juli belegten zwei Fohlen von AG-Mitgliedern erste Plätze. Abteilungssieger der springbetonten Fohlen wurde ein Emperor/Perigueux-Nachkomme aus dem Stall von Uwe Brennenstuhl. Bei den dressurbetonten Hengstfohlen gewann ein Escaneno/Sir Donnerhall-Nachkomme der ZG Masche/Klopp aus Voitze.
Zum ersten Mal veranstaltete das Niedersächsische Landgestüt Celle am Sonnabend eine Fohlenauktion. Unter den 35 angebotenen Fohlen waren auch zwei von hiesigen Züchtern. Die springbetonten Fohlen der Familie Steffen aus Nebenstedt wurden in die Schweiz und nach Niedersachsen verkauft. In der gut besuchten, historischen Reithalle kostete ein Fohlen durchschnittlich 6102 Euro. Für das teuerste Dressurfohlen fiel der Hammer bei 16500 Euro. Das teuerste Fohlen aus dem Springkader war seinem neuen Besitzer 11000 Euro wert. Text und Fotos obere Reihe: B. Helmcke, weitere Fotos: Klosterhof Medingen – 26. Juli 2024
Hannoveraner-Fohlenschau: Tagessieger stammt aus der Zucht von Gerhard Goltz – vier Goldprämien verliehen
Foto links: Höchstbenotetes Fohlen wurde der Diathletico-Sohn aus dem Stall von Gerhard Glotz. Mit dem Züchter (v. rechts) freuen sich Vorführerin Anna Steffen und Richter Heinz Meyer.
Foto rechts: AG-Vorsitzender, Richter und mit der „Goldprämie Fohlen“ ausgezeichnete Züchter (von links): Thomas Kaiser, Hartmut Kettelhodt, Hermann-Jürgen Rump, Matthias Vorreier, Kathrin Strathusen, Gerhard Goltz, Uwe Brennenstuhl, Heinz Meyer.
„Moderne Typen mit starken Bewegungen … so viel Qualität sieht man nicht alle Tage“, staunte Heinz Meyer, der auf Einladung der Pferdezucht-AG das erste Mal zum Fohlenrichten gekommen war. Besonders hatte es dem Körkommissar des Springpferde-Stammbuchs Zangersheide und seinen Richterkollegen der Diathletico-Sohn aus der Zucht von Gerhard Goltz angetan. Für den Typ und den Körperbau vergab das Richter-Trio die Teilnote 8,5. Die Bewertung der Bewegungen und der Elastizität fiel mit der Teilnote 9,16 nochmals höher aus.
Mit diesem Ergebnis machte die Jury den Gewinner der springbetonten Hengstfohlen zum Tagessieger der gemeinsamen Schau der Pferdezuchtvereine (PZV) Lüchow, Dannenberg und Gartow. Ebenfalls den Celler Deckhengst zum Vater hatte die Siegerin der springbetonten Stutfohlen. Die von Uwe Brennenstuhl gezogene Diathletico-Tochter wusste auf dem Lüchower Mehrzweckplatz vor allem durch ihre Sportlichkeit zu gefallen. „Diathletico setzt der Schau den Stempel auf“, so Meyer.
Unter dem Applaus der zahlreichen Zuschauer kürte die Jury den drei Wochen alten Elemet of Crime-Nachkommen der Zuchtgemeinschaft (ZG) Strathusen zur Nummer eins der dressurbetonten Stutfohlen. Sie lobte die mit viel Abdruck gesprungene Galoppade der Siegerin. Als „Trabspezialist des Tages“ bezeichnete Richter Hermann-Jürgen Rump, Vorsitzender des PZV Aller-Leine, die Reservesiegerin der Abteilung. Die Dark Rousseau-Tochter aus der Zucht von Darja Fortströer überzeugte durch Lockerheit, Takt und Raumgewinn.
Eine Karriere im großen Viereck sagte Richter Hartmut Kettelhodt dem Gewinner der dressurbetonten Hengstfohlen vorher. Der von Heike Vieregge gezogene Secret Escape-Nachkomme verfüge über alles, was es brauche, damit sich ein Reiter wohlfühlt, erklärte der ehemalige Verdener Auktionspferdetrainer.
Insgesamt stellten sich 42 Nachkommen von 34 Hengsten dem getrennten Richtverfahren. Zum Abschluss überreichte der AG-Vorsitzende Thomas Kaiser den Züchtern und Züchterinnen der vier höchstbenoteten Fohlen die vom Verband neu ausgelobte Goldprämie in Form einer Stallplakette. Die ausgezeichneten Fohlen erhalten zusätzlich einen entsprechenden Eintrag im Fohlenpass. Die Auszeichnung nahmen Matthias Vorreier, Kathrin Strathusen, Gerhard Goltz und Uwe Brennenstuhl entgegen. Text und Fotos: B. Helmcke – 1. Juli 2024
Ergebnisse und Fotos der Platzierten
Noch mehr Fotos
Hannoveraner-Stutenprüfung und -schau: Henrika Stolze stellt Schausiegerin – Springstuten dominieren Ring der
Klassensiegerinnen - sechs Prämienanwartschaften für hiesige Stuten
Foto links: Henrika Stolz (von links) ist die Besitzerin der besten Stute der Schau. Die Dannenbergerin hat Cavalida entdeckt und gefördert. Zu den ersten Gratulanten gehörte AG-Chef Thomas Kaiser.
Foto rechts: St.Pr.St, Lilly (von rechts) mit ihren Töchtern von Fürstbischof und Damaschino I wurde mit einem 1a-Preis ausgezeichnet und ist Siegerfamilie der Schau. Darüber freuen sich Emily (von rechts) und Bianca Helmcke sowie Daniel Riggert.
Runde um Runde ziehen die vier Klassensiegerinnen an den Richtern vorbei, dann steht es fest: Der Titel „Beste Stute der Schau“ geht an die Cavoiro-H-Tochter mit dem Namen Cavalida.
Vorgestellt wurde die Fünfjährige mit dem guten Interieur von ihrer Besitzerin Henrika Stolze. Sie hatte die Schimmelstute entdeckt und gefördert. Die Stute aus der Zucht von Wolfgang Rose-Hotopp überzeugte durch das hohe Niveau der Grundgangarten und Rittigkeit, das sie im Freispringen noch überbot. Ihre Mutter Lady Lueth, gezogen von Namensgeber Franz Lueth ist „Leistungsstute Springen“ und feierte ihre größten Erfolge mit Dirk Klapproth.
Überhaupt sei der Sieger-Ring durch überzeugend springende Stuten aus einigen der besten Hannoveraner Springstämme geprägt, lobte Ulrich Hahne, Richter und Zuchtleiter des Hannoveraner-Verbands. Bei den dreijährigen Stuten ohne Prüfung war dies die mit viel Vermögen ausgestattete Diacontinus-Tochter aus der Zucht von Jürgen Kastens. An der Spitze der Vier- bis Sechsjährigen ging die Caytens-Tochter der Zuchtgemeinschaft Strathusen. Ihr Karajan-Halbbruder zählt zum Hengstbestand des Landgestüts Neustadt/Dosse.
Als Klassensiegerin der Zweijährigen kürte die Jury eine gut entwickelte, harmonische Tochter des Hengstes Frodo - beide aus der Zucht von Ulrich Henke. In der Familienkonkurrenz wurde die Staatsprämienstute Lilly von Lauries Crusador xx mit ihren Töchtern von Fürstbischof und Damaschino mit einem 1a Preis ausgezeichnet. Die Mutter der Lilly ist die Halbschwester der gekörten und S-erfolgreichen Hengste Danone I und II sowie Der Designer. Züchterin der Pferde ist Bianca Helmcke.
Wie die Schau am Nachmittag war auch die Zuchtstutenprüfung am Vormittag gut besucht. Zu den Besuchern auf dem Sattelhof Steffen gehörten der Ehrenvorsitzende des Hannoveraner-Verbands Friedrich Jahncke, der Vorsitzende des Lüneburger Bezirksverbands Helmut Bäßmann sowie vier Pferdewirt-Auszubildende, Fachrichtung Zucht, der Berufsbildenden Schulen III Lüneburg. Dem Urteil der Richter und des Testreiters Stefan Blanken unterzogen sich 13 Prüfungsstuten. Von den dressurbetonten Prüfungsstuten, die nicht mehr freispringen müssen, nutze nur eine die Möglichkeit des Freispringens nicht. Eine Stute erhielt aufgrund der Prüfungsergebnisse ihren ersten Stern im neugeschaffenen Programm Hannoveraner Dressurpferdezucht.
Hahne beurteilte zusammen mit dem Celler Landstallmeister Dr. Axel Brockmann und dem Präsidiumsmitglied Hergen Forkert vom Hannoveraner-Verband auf der Schau weitere 13 Stuten und eine Familie. Insgesamt erhielten neun Stuten die Hannoveraner-Prämienanwartschaften, sechs davon gingen auf das Konto der hiesigen Züchter. Ergebnisse und Fotos prämierter Stuten
„Großartige Pferde, unermüdliche Helfer, toller Veranstaltungsort“, zog Thomas Kaiser, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der PZV Lüchow, Dannenberg und Gartow, Bilanz. Einziger Wehrmutstropfen war der durch das Fehlen eines Richters bedingte spätere Prüfungsbeginn. Der so entstandene Zeitverlust konnte auch durch das Weglassen des Freilaufens für Zweijährige nicht aufgeholt werden. Weitere Fotos hier … Text und Foto: B. Helmcke – 7. Mai 2024
Mehr als 100 Besucherinnen und Besucher auf dem 38. Dannenberger Pferdeverkaufstag
Auf dem 38. Verkaufstag war die Stute Clinti aus der Zucht von Jörg Sültemeier heiß begehrt. Hier ist ihre Ausbilderin Laura Freitag mit der Clinton’s Heart-Tochter und einem Interessenten zu sehen.
Clinti war eins der Reitpferde aus Züchterhand, das auf dem Dannenberger Verkaufstag heiß begehrt war. Die Clinton’s Heart-Tochter aus der Zucht von Jörg Sültemeier aus Dünsche gehörte zu den vier Pferden, die sofort ein neues Zuhause fanden.
Unbeirrt des lebhaften Treibens in der Halle ließ sich der Schimmel von seinem zukünftigen Besitzer sicher über den Sprung reiten. Das gefiel dem jungen Mann mit Ausbildungsbetrieb in der Nähe von Frankfurt. Zudem lässt der sporterprobte Stutenstamm der Vierjährigen auf Schleifen und andere Trophäen hoffen. Eine Schwester von Clintis Mutter hatte sich im letzten Jahr für die Bundeschampionate qualifiziert.
Die gute Qualität der angebotenen Pferde und ihre intensive Bewerbung auf verschiedenen Internetportalen lockten über 100 Pferdebegeisterte in die weihnachtlich geschmückte Reithalle des Sattelhofs Steffen nach Nebenstedt. Die Besucherinnen und Besucher des 38. Verkaufstages kamen aus dem gesamten Bundesgebiet – teilweise mit Pferdetransportern. So sicher waren sie sich, unter den 24 angebotenen Reitpferden fündig zu werden. „Bei euch sieht man die Pferde noch so, wie sie sind“, gab ein Stammkunde aus Baden-Württemberg als Grund an, warum er gerne auf die Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der Pferdezuchtvereine Lüchow, Dannenberg und Gartow (AG) kommt.
Moderiert wurden die zum Verkauf stehenden Tiere vom AG-Vorsitzenden Thomas Kaiser und seinem Vorstandskollegen Hubertus Trapp. Ein Pferd war bereits im Vorfeld veräußert worden, weitere werden in den nächsten Tagen Probe geritten. Auskunft darüber, welches Pferd noch zu haben ist, gibt die Seite der Pferdezucht-AG www.pferdeverkaufstag.com.
Kaiser freute sich, dass das neue Konzept mit Live-Präsentation aller Verkaufspferde als Auftakt so gut ankam. „Die Stimmung war ausgezeichnet und der Ablauf quasi reibungslos, trotz verletzungsbedingt stark eingeschränkten Hausherrn,“, resümierte er. Text und Foto: B. Helmcke – 11. Dezember 2023
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Hannoveraner-Züchterinnen und -Züchter präsentierten ihre Pferde auf der Kreistier- und Gewerbeschau
Die Klassensiegerinnen vom 10.09.2023 in Dannenberg (Foto von rechts)
Zweijährige: Stute von Raven/Londonderry, Züchter und Besitzer : Jörg Sültemeier, Dünsche
Drei- und Vierjährige: Hann Pr.A. H Qualita G von Qualito I/Levisto, Züchter und Besitzer: Gerhard Golz, Seerau i.d. Lucie
Fünf- bis Neunjährige: Hann. Pr.St. H Fabrina von Finest/Benetton Dream, Züchter und Besitzer: Uwe Brennenstuhl, Lüchow
Zehn- bis Vierzehnjährige: Hann. Pr. St. H Florice C von Floriscount/Aarking xx, Züchter: Wilhelm Carmienke, Besitzer: ZG Carmienke, beide PLatenlaase
Ehrenklasse (ohne Platzierung)
H Feline von Fighting Alpha/Ritual (02.05.2003), Züchter: Zuchthof Sindram, Kalbe, Besitzer: Jörg Sültemeier, Dünsche
St.Pr. H Lilly von Lauries Crusador xx/Sherlock Holmes (27.01.2005), Züchterin und Besitzerin: Dr. Bianca Helmcke, Teichlosen
H Levina von Levisto/Nektar (23.02.2004), Züchter: Agrargenossenschaft 39606 Lückstedt, Besitzer: Gerhard Goltz, Seerau i. d. Lucie
Bester Vorführer: Daniel Riggert, Bohlsen
Text und Fotos: B. Helmcke - 12. September 2023
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EJZ-Artikel "Starke Stutenschau" vom 12.09.2023, Seite 4Lüneburger Elite-Championat: Springstuten aus hiesiger Zucht brillieren über dem Sprung
Höchstbenotetest Pferd aus hiesiger Zucht war das Diathletico-Fohlen von Uwe Brennenstuhl. Auf der Bezirksschau errang der springbetont gezogene Hengst Platz drei seiner Abteilung. Das Foto zeigt ihn auf der Schau in Lüchow.
Ein dritter Platz in den Fohlenklassen sowie Platz sechs und sieben in den Klassen der Stuten, so lautet die Bilanz der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Pferdezuchtvereine Lüchow, Dannenberg und Gartow.
Auf dem Lüneburger Elite-Championat in Beedenbostel holte der Lüchower Abteilungssieger der springbetonten Hengstfohlen die Bronze-Medaille. Mit der Wertnote 8,42 von maximal 10 Punkten bedachte das Richtertrio den Diathletico-Sohn aus einer Perigueux-Mutter. Damit war das Hannoveraner-Hengstfohlen, das bei Uwe Brennenstuhl in Lüchow das Licht der Welt erblickte, das höchstbenotete Pferd aus hiesiger Zucht. Der Diathletico-Sohn ist wie inzwischen sieben weitere Fohlen zur Luhmühlener Auktion zu gelassen.
In der Klasse der Springstuten hatte die AG die Siegerin und Reservesiegerin der hiesigen Stutenschau, Abteilung „Dreijährige ohne Prüfung“, ins Rennen geschickt. Erstere erhielt auf der Bezirksschau jeweils die Wertnote 8,5 für die Kriterien Vermögen und Intelligenz. Mit einer Gesamtbewertung von 7,9 sicherte sich die von Jürgen Kastens aus Splietau gezogene Stolzenberg/Crazy Classic-Tochter Platz sechs. Einen Platz dahinter mit der Wertnote 7,6 landete die Nebenstedter Reservesiegerin aus der Zucht von Anna Steffen vom Sattelhof. Die Diacontinus/Stolzenberg-Tochter ist eine Vollschwester zur Bundeschampionatsfinalistin Dialotta.
Der Familienwettbewerb fiel in diesem Jahr aus. Von den drei genannten Stutenfamilien hätten, laut der Geschäftsführerin des Lüneburger Bezirksverbands Marie Janze, zwei kurzfristig absagen müssen. So auch die Siegerfamilie der Nebenstedter Stutenschau, die verletzungsbedingt nicht ausgestellt werden konnte.
Auf dem Lüneburger Elite-Championat messen sich die Besten der regionalen Fohlen- und Stutenschauen. Insgesamt gehören 17 Pferdezuchtvereine zum Bezirksverband Lüneburg. Text und Foto: B. Helmcke – 13. Juli 2023
Alle Teilnehmer und Ergebnisse des Championats finden Sie hier!
Bundeschampionate: Hannoveraner-Pferde aus dem Wendland gehören zu den Besten Deutschlands
Dinathia (Foto) ist Bundeschampioness der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde. Hier ist sie auf der Siegerehrung mit ihrer Reiterin Sara Algotsson-Ostholt zu sehen.
Als der Wecker am Sonntagmorgen klingelt, ist es 4.30 Uhr. Schnell noch die Pferde versorgen, dann geht es los zum Bundeschampionat ins 300 km entfernte Warendorf. Diesmal will Familie Kaiser aus Lüsen dabei sein, wenn Dinathia in die letzte von drei Teilprüfungen startet. Nach Dressur und Springen ist sie zweite, jetzt kommt es darauf an, wie sich die Hannoveraner-Stute auf dem Geländeplatz macht.
Wenn Dinathia loslegt, macht sie Meter. „Ihre Galoppade ist zu jeder Zeit im Gleichgewicht bergauf. Die Springmanier ist besonders beeindruckend mit toller Technik und großem Geschick. Man hat das Gefühl, dass das Pferd mitdenkt. Auch die Rittigkeitsmerkmale auf ganz hohem Niveau“, kommentierte Thies Kaspereit, einer der drei Richter. Alles in allem bewerteten die Juroren den Schimmel für seine Runde über die festen Hindernisse mit der Tageshöchstnote 9,3 minus 0,2 Punkte wegen Zeitüberschreitung. Rückblickend war der Punkteabzug nicht schlimm. Am Ende reichten 9,1 aus für den Titel „Bundeschampioness der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde“. Für Spannung sorgte er allemal, denn die Konkurrenz in Form der Vorjahressiegerin Lillet, geritten von Andreas Dibowski, und dem nach Dressur und Springen erstplatzierten Holsteiner-Hengst Duplexx war ihr dicht auf den Fersen.
In Szene gesetzt wurde Dinathia von Sara Algotsson-Ostholt. Die schwedische Olympia-Silbermedailliengewinnerin war es auch, die bei Familie Kaiser anrief als diese vierjährig zum Verkauf stand. Seitdem die Stute bei ihr ist, hält sie die Kaisers über Fortschritte „dieses großartigen Pferdes“ auf dem Laufenden. Sie sind es auch, die aus erster Hand erfahren werden, wie sich Dinathia auf der Weltmeisterschaft der jungen Vielseitigkeitspferde im Oktober in Frankreich angestellt hat.
Dinathia ist in Lüsen geboren. Kaisers wählten den Hengst Diacontinus für ihre Halbblutstute Natschy aus, weil er großrahmig und rittig ist. Dreimal haben sie ihn mit der Natiello xx/Argentan I/Wienerwald-Tochter angepaart. Herausgekommen sind dabei exzellente Vielseitigkeitspferde. Wie Dinathia erzielte auch Dino seine ersten Erfolge auf ländlichen Turnieren bis er schließlich in die USA verkauft wurde. Auch Natschys Tochter Phyllis von Pius Paccelli überzeugte unter der Finnin Juulia Savonlahti in schweren internationalen Vielseitigkeitsprüfungen.
Ebenfalls früh nach Warendorf unterwegs ist Familie Steffen. Auch die von Anna Steffen gezogene Dialotta hat es ins Finale geschafft. Nach den Qualifikationen am Donnerstag und Freitag, stehen die Chancen gut für einen Medaillenplatz. Die Fünfjährige und ihre Reiterin Sophie Hinners erhielten Wertnoten von 9,2 und 9,0. Zwei solide Umläufe in der Springpferdeprüfung am Abschlusstag sorgen dafür, dass die Diacontinus-Tochter auf Platz sechs landet. Ein riesiger Erfolg für die junge Züchterin aus Nebenstedt. Sie hatte die bei ihrem Vater in Ausbildung befindliche Stolzenberg-Mutter, die auf den Stutenstamm des Splietauers August Harms zurückgeht, geschenkt bekommen. Ihre Besitzerin glaubte nicht an das Pferd. Aus der Anpaarung mit dem Hengst Diacontinus fiel die Bundeschampionatsfinalistin Dialotta.
Fast wäre Dialotta auf die Diamant de Plaisir/Fighting Alpha-Tochter aus der Zucht von Jörg Sültemeier aus Dünsche getroffen. Die Fünfjährige und ihre Reiterin Madeline Kutscher hatten sich fürs Bundeschampionat qualifiziert, waren aber nicht gestartet.
Text: B. Helmcke, Foto: privat - 14. September 2022Luhmühlener Fohlenauktion erstmals online
Isidor kam auf der Luhmühlener Fohlenauktion für 10250 Euro unter den Hammer. Das Foto zeigt den „In My Mind“-Sohn aus der Zucht von Jutta Heinemann bei der Ehrenrunde auf der Lüchower Fohlenschau.
Eigentlich sind der Lüchower, Dannenberger und Gartower Pferdezuchtverein (PZV) für ihre Springpferdezucht berühmt. Auf der 29. Luhmühlener Fohlenauktion erzielten jedoch drei Dressurfohlen Top-Preise zwischen 10000 und 10750 Euro. Einer davon heißt Isidor und war Abteilungssieger auf der Lüchower Fohlenschau. Der von Jutta Heinemann aus Vietze gezogene „In My Mind“-Sohn aus einer Spörcken-Mutter wechselte in den Besitz eines Hengstaufzüchters aus dem Raum Diepholz.
Ebenfalls für eine Karriere als Deckhengst vorgesehen ist das dressurbetonte Hannoveraner-Fohlen der Zuchtgemeinschaft (ZG) Masche & Klopp. Die beiden Tülauer hatten ihre Sir-Donnerhall I-Stute mit dem Hengst Maracaná angepaart. Anne Klopp und Jörn Masche sind Mitglieder des PZV Lüchow. Heiß begehrt auch der letzte der drei: ein Vaderland/Fürstenball-Sohn aus dem Besitz der ZG Kaiser & Haebler aus Lüsen. Das von Otto Schillmann aus Köhlen gezogene Fohlen wurde als Reservesieger auf der Lüchower Schau gleich hinter Isidor platziert. Beide Fohlen hat sich eine Hengstaufzüchterin aus Süddeutschland gesichert.
Das teuerste Springfohlen eines Mitglieds der hiesigen Vereine hat Udo Pflaum aus Kaulitz gezogen. Das Askari/Convoi-Fohlen wechselt für 7000 Euro in den Stall eines internationalen Springreiters aus der Region Lüneburg. Ganze 6500 Euro war einer Familie von Vielseitigkeitsreitern der Gesamtsieger der Lüchower Fohlenschau wert. Das High Level/Likoto xx aus der Zucht von Matthias Vorreier aus Aulosen zieht demnächst in die Nähe von Osnabrück um. Pflaum ist Mitglied im Lüchower PVZ, Vorreier im Gartower Verein.
Pandemiebedingt wurde die Versteigerung erstmalig online durchgeführt. Das durchschnittliche Gebot belief sich auf 7068 Euro. Die Preisspitze der 45 Fohlen umfassenden Kollektion war 15750 Euro. „Trotz des Erfolgs der Onlineauktion wollen wir wieder zurück in die Auktionshalle, denn der persönliche Kundenkontakt ist unsere Stärke“, erklärte Vorreier. Vorstellbar als künftiges Konzept sei eine Hybridauktion, die beide Aspekte vereine, so das Vorstandsmitglied der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft der Pferdezuchtvereine Lüneburg Nord weiter.
Text und Foto: B. Helmcke – 17. September 2021
Als die Glocke die Springprüfung einläutet, reitet Noah auf seinem Rappen (Foto oben rechts) in den Parcours ein. Den Oxer nehmen sie mit Bravour, die Mauer sowieso, nur am Wassergraben kommen sie etwas ins Straucheln. Bei ihrer Runde wehen die Haare des Vierjährigen und die Mähne seines Steckenpferdes um die Wette: Der Hannoveraner Jungzüchter vom PZV Luhmühlen gibt alles.
Auf halben Besenstielen mit Pferdeköpfchen aus Stoff zu reiten – das hat sich zu einem Sport gemausert. Er stammt ursprünglich aus Finnland und ist dort so populär, dass es sogar eine nationale Meisterschaft gibt. Beim sogenannten Hobby Horsing werden mit Steckenpferden die Bewegungsabläufe des Dressur- und Springreitens simuliert. Der Name des Trendsports ist vom englischen „Hobby Horse“ abgeleitet – was übersetzt Steckenpferd heißt.
Birgit Stute (Foto unten rechts) war begeistert als sie das erste Mal von Hobby Horsing im Fernsehen erfuhr. Schon länger hatte die Jungzüchtersprecherin der Pferdezucht-AG nach einer Möglichkeit gesucht, die Juniorzüchter noch effektiver - und erst einmal ohne Pferd - auf die Wettbewerbe vorzubereiten. „Kondition, Koordination sowie die Wahrnehmung der eigenen Motorik und die des Pferdes werden durch Hobby Horsing hervorragend trainiert“, so Birgit Stute. Was lag da näher, als die neu entdeckte Fun-Sportart jüngst auf dem Trainingstag im Dannenberger auszuprobieren?
„Wir haben Tränen gelacht“, berichtete die Jungzüchtersprecherin aus Breese in der Marsch weiter. Aus alten Satteldecken, Reithosen und Halftern hat sie 16 Steckenpferde selbst gefertigt. Wer mit Hilfe des mitgeschickten Schnittmusters kein eigenes Hobby Horse zustande gebracht hatte, durfte sich eins der Prachtexemplare für die Prüfungen ausleihen.
Bei solch großer Begeisterung für Reitsport auf Pferden mit Wollmähne und Plüschfell traten die klassischen Jungzüchter-Prüfungen etwas in den Hintergrund. Zu Unrecht, denn auch hier hatte sich Birgit Stute etwas Besonderes ausgedacht: Für Anfänger sowie Kinder und Jugendliche mit Handicap gab es erstmalig eine eigene fünfte Abteilung. Die Teilnehmer dieser Abteilung stellten ihren vierfüßigen Wettkampfpartner ausschließlich an der Hand im Schritt vor.
Für Lüchow-Dannenberg siegte in der Abteilung der jungen Ponykinder Cora Sauer aus Groß Gusborn mit dem Pony Fräulein S. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das beim diesjährigen Jungzüchterfinale in Verden Platz neun von 32 möglichen Plätzen errang. Bei der Siegerfeier in Dannenberg wurde ebenfalls ihre Mutter Anja Sauer geehrt, bei der regelmäßig die Jungzüchtertreffen stattfinden.
Aufgrund des großen Zuspruchs wird nun überlegt, Hobby Horsing-Prüfungen auf Jungzüchterveranstaltungen mitanzubieten, berichtete Birgit Stute. Reichlich Publikum sei den großen und kleinen Fans des Steckpferdes 2.0 auf der Bezirksmeisterschaft in Luhmühlen gewiss, soll Jürgen Stuhtmann, stellvertretender Vorsitzender des Lüneburger Bezirksverbandes, laut gedacht haben. Der Mann mit dem großen Herz für Jungzüchter (Foto unten rechts) war wie viele andere Zuschauer und Begleiter zum Trainingstag gekommen. Insgesamt nahmen 32 Hannoveraner Jungzüchter aus dem Bezirk Lüneburg sowie Mecklenburger Jungzüchtern am Trainingstag teil. Gerichtet wurde von Malene Meyer, Miriam Accetti, Alice Brilmayer, Lea Tapper, Marilla Schumacher und Lina Kastens.
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Text: B. Helmcke, Fotos: privat - 3. Oktober 2019
Strahlen mit ihren gelben Poloshirts um die Wette (von links): Laura Häusler, Saskia Häusler und Cora Sauer. Mit den neuen Kreismeisterinnen freuen sich Richterin Malene Meyer (links) und Jugendsprecherin Birgit Stute.
„Die höchste Punktzahl für die Präsentation seines Pferdes bekommt nicht der, der eine sichere Runde läuft, sondern derjenige, der etwas wagt“, erklärte Richterin Malene Meyer auf den Kreismeisterschaften der Hannoveraner-Jüngzüchter im Dannenberger Hermann-Stolte-Stadion. Besonders gut darin, sein Pferd schwungvoll vorzustellen und angemessen zu reagieren, wenn es angaloppiert oder zur Seite springt, waren Cora Sauer aus Groß Gusborn sowie die Geschwister Saskia und Laura Häusler aus Nebenstedt. Sie wurden am Maifeiertag zur Meisterin ihrer Altersklasse gekürt.
Cora gewann die Klasse der jüngeren Ponykinder mit 80,40 Punkten. Die Elfjährige lenkte ihre vierbeinige Wettkampfpartnerin mit Namen Fräulein S selbstbewusst durch die Dreiecksbahn. Höchstbenoteter Starter bei den älteren Ponykindern war die vierzehnjährige Saskia mit 74,75 Punkten. Sie hatte Kleinpferd Hidalgo zu jeder Zeit unter Kontrolle. Die meisten Punkte des Tages aber erzielte Laura. Die Siebzehnjährige startete in der Klasse der jüngeren Pferdeführer. Sie erzielte mit Pferd Penelope 84,80 Punkte und war die Beste im Theorieteil.
Denn neben der Präsentation an der Hand und einem gepflegten Äußeren von Vorführer und Pferd sind das Wissen des Jungzüchters rund um die Zucht und Haltung ausschlaggebend für eine gute Platzierung.
Bei der Vergabe der Punkte wurde Richterin Meyer von Anne-Christin Möller-Jonas unterstützt. Meyer war jahrelang Jungzüchter-Vorsitzende des Lüneburger Bezirksverbands. Nach dem Wettbewerb erteilte sie den Kindern und Jugendlichen noch eine Trainingseinheit. „Jetzt sind wir bestens für die weiteren Wettkämpfe aufgestellt“, freute sich Jungzüchtersprecherin und -trainerin Birgit Stute.
Ergebnisse Kreismeisterschaften Jungzüchter 2019:
„Pony jung“: 1. Cora Sauer aus Groß Gusborn (80,40 Punkte), 2. Elly Weber, Groß Gusborn (72,2), 3. Anne Siemke, Breese in der Marsch (70,40)
„Pony alt“: 1. Saskia Häusler aus Nebenstedt (74,75 Punkte), 2. Marie Franz, Hitzacker (72,30), 3. Lena Stricks, Quickborn (71,60)
„Pferd jung“: 1. Laura Häusler aus Nebenstedt (84,80 Punkte)
Text und Foto: B. Helmcke – 5. Mai 2019